INDUSTRIEFOKUS 2021: Contract & Claim Management

Wir sind stolz darauf, vor dem Hintergrund der Corona-Situation in Deutschland, den Mut gehabt zu haben, mit der diesjährigen Fachtagung "INDUSTRIEFOKUS 2021: Contract & Claim Management" wieder eine Präsenzveranstaltung durchgeführt zu haben. Zugegeben, ein umfangreiches Hygienekonzept, welches alle behördlichen Auflagen berücksichtigte, eine günstige Wahl des Tagungszeitpunktes sowie eine Prise Glück, was die aktuelle Gefährdungslage durch das Virus betraf. Kurz gesagt, der INDUSTRIEFOKUS 2021 war ein Erfolg und die Teilnehmerstimmen voll des Lobes. Obwohl die Teilnehmeranzahl durch behördliche Auflagen bei den gegebenen Räumlichkeiten nur 60 Personen betragen konnte, kam dennoch ein reger Austausch zustande.

Den Auftrakt zur Fachtagung bildete wie auch in den vergangenen Jahren zuvor, das traditionelle Barbecue-Buffet "Beefing-up your Claim Management" am Vorabend der eigentlichen Tagung, in dessen Rahmen bei musikalischer Untermalung durch das jazzige Sunset Deluxe Trio sich hervorragend neue Kontakte knüpfen liessen.

Nach dem Sektempfang und bevor das Barbecue-Buffet durch Jürgen Hahn, den Geschäftsführer der 1155PM consultants GmbH eröffent wurde, stellten sich die Vortragsrefrenten des Folgetages den Tagungsgästen vor und gaben schon einen kurzen Ausblick auf ihre Vortragsinhalte.

Um 09:00 Uhr des 19.08.2021 begann die eigentliche Tagung mit der Begrüßung und Vorstellung der Agenda durch Jürgen Hahn. Folgend bildete der Vortrag von Dr.-Ing. Daniel Humpohl von der RWE Technology International GmbH zum Thema "Zuckerbrot und Peitsche - Erfahrungen mit Bonus-/ Malus-Regelungen in Projektverträgen." den Auftakt eines vielfältigen Thementages. Passend zum diesjährigen Tagungsmotto "Konfilkten vorbeugen. Projekte erfolgreich machen" stellte der Vertragsmanagement-Experte Dr.-Ing. Daniel Humpohl vor, mit welchen vertraglichen Sanktionierungs-, aber auch Belohnungs-Mechanismen sich Projektverläufe beschleungigen lassen. Neben den Vorteilen der einzelnen Mechanismen zeigte er aber auch ganz deutlich die Grenzen und Konsequenzen solcher bestrafenden oder belohnenden Vertragsrelegungen auf.

Den zweiten Vortrag an diesem Morgen hielt Dr. Björn Neumeuer, Hoffmann Liebs Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB. Sein Thema lautete "Konsortium & Co. – Projektbeteiligung auf Augenhöhe oder Haftungsfalle?". Besonders komplexe Projekte werden oft gemeinschaftlich von mehreren Unternehmen in einem Konsortium abgewickelt. Die damit einhergehenden gesellschaftsrechtlichen Regelungen sind den Konsorten jedoch meist nicht so vertraut, wie mit den gängigen werkvertraglichen Risiken. In seinem Vortrag gab Dr. Neumeuer einen guten Überblick über die Beweggründe, welche die Vertragsparteien zur Bildung eines Konsortiums veranlassen und über Unwägbarkeiten und Tücken die eine konsortiale Zusammenarbeit haben kann.

Den letzten Vortrag vor der Mittagspause hielt Karin Holdorff von der Redpath Deilmann GmbH. Sie widmete sich dem Thema der Bedenkenanzeige im Projektverlauf und beleuchtete im Detail, ob diese ein Ärgneris für den Empfänger derselben darstellt oder ob die Bedenkenanzeige  eher als ein wichtiger Hinweis eines Vertragspartners an den anderen anzusehen sei. In Ihrem Vortrag ging Karin Holdorff auf die diesbezüglichen Regelungen des deutschen Werkvertragsrechts genauso ein, wie auf deren österreichisches Pendant und auf Analogien in den FIDIC-Vertragsmustern. Weiter führte die Contract Managerin Karin Holdorff Anforderungen und Notwendigkeit von Mehrkostenanzeigen an den Auftraggeber eines Projektes sowie die Erfordernisse an Behinderungsanzeigen aus.

Nach dem Mittagessen im Hotelrestaurant "Alte Meierei" trafen sich unsere Gäste wieder im Vortragssaal, um von Isabelle Göllner von der Hensoldt Sensors GmbH einen Bericht über innovative Vorgehensweisen bei der Vorbereitung von Vertrags- oder Claim-Verhandlungen zu hören. Das Thema, zu dem sie sprach lautete: "Kein Spiel - Business Wargaming als Vorbereitung der Verhandlungsführung".  Sie führte aus, wie sich mit der durch Künstliche Intelligenz gestützten Simulation von Verhandlungssituationen und damit einhergehenden Rollenspielen Verhandlungsergebnisse beeinflussen lassen. Isabelle Göllner gab in ihrem Vortrag einen Überblick über die Geschichte des "Business Wargaming" und ging auf die konkrete Vorgehensweise und zu berücksichtigende Aspekte bei der Verhandlungssimulation ein. Last but not least gab sie den Tagungsgästen Empfehlungen für weiterführende Literatur zu einem Thema, welches in dieser Ausprägung vielen Tagungsgästen sicherlich neu, welches aber auf breites Interesse stieß.  

Den letzten Vortrag des 3. INDUSTRIEFOKUS: Contract & Claim Management hielt Michael Mozer von der IWTI GmbH. Sein Thema: "Vorsorge statt Nachsorge – Termin- und Kostenrisiken bei Großprojekten systematisch vorbeugen." Fokus seines Vortrages war es, darzulegen, wie in Bauprojekten die fachlich Beteiligten interdisziplinär zusammenwirken können, um Planungs- und Ausführungsprozesse möglichst reibungsarm auszugestalten. Michael Mozer stellte mit dem "Baubegleitenden Störungs-Controlling" einen praxisorientierten Ansatz vor, welche die am Projekt beteiligten Vertragsparteien dazu in die Lage versetzt, Konflikte sachgerecht und effizient zu lösen. Auch stellte Michael Mozer hierzu eine auf Tabellenkalkulation gestützte Lösung vor, die es erlaubt, für alle Projektbeteiligten Transparenz über aufgetretene Störungen im Projektverlauf und diesbezügliche Handlungsspielräume zu erhalten. 

Wir haben nur lobende Worte zu unserer Veranstaltung von unseren Tagungsgästen gehört. Das freut uns sehr. Zeigt es doch, dass wir mit dem von uns geschaffenen Veranstaltungsformat "INDUSTRIEFOKUS: Contract & Claim Management" ein Bedürfnis nach fachlichem Austausch auf hohem Niveau bei gleichzeitig angenehmer Atmosphäre geschaffen haben. Der 4. INDUSTRIEFOKUS: Contract & Claim Management kommt bestimmt. Wir haben auch schon eine Idee für ein Motto.

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